Wie kann GenAI kulturell inklusiv gestaltet werden?
Das Dagstuhl-Seminar brachte Expert*innen aus den Bereichen Informatik, Sozialwissenschaften, Technik und der Kreativwirtschaft zusammen, um eine multidisziplinäre Vision für eine kulturell inklusive generative KI zu entwickeln.
Wenn wir uns die Ergebnisse der generativen KI ansehen, stellen wir oft eine Tendenz zu westlichen Kulturen und Werten fest. Es besteht daher ein wachsendes Risiko, dass die Verbreitung von diesen kulturell nicht repräsentativen Materialien, die mit Hilfe von GenAI erstellt wurden, zu einer globalen Auferlegung von Werten führt. Expert*innen aus den Sozialwissenschaften und der Kreativwirtschaft sind deshalb maßgeblich an der Entwicklung von Maßnahmen zur Minderung dieses Risikos beteiligt. „Für den Aufbau kulturell sensibler, reaktionsfähiger und rechenschaftspflichtiger KI-Systeme müssen Forscher*innen und Ingenieur*innen unterschiedliche disziplinäre Stimmen, das Fachwissen der lokalen Gemeinschaft und kulturelles Wissen in die KI-Forschung und -Entwicklung mit einbeziehen“, erklärt Asia Biega, eine der Organisatorinnen des Dagstuhl-Seminars und Tenure-Track-Fakultätsmitglied am MPI-SP. Das Dagstuhl-Seminar zielte darauf ab, den Wissensaustausch zwischen Expert*innen der Kerninformatik und Forscher*innen aus den Sozial- und Geisteswissenschaften zu fördern, um einen Rahmen für eine kulturell besser abgestimmte GenAI zu schaffen. In einer Reihe von Panels, Brainstorming-Sitzungen und lebhaften Diskussionen entwickelten die Expert*innen eine langfristige Vision, um sicherzustellen, dass KI weltweit inklusiv wird. Die Dokumentation des Seminars und seiner Ergebnisse wird in einigen Monaten als Teil der Zeitschrift Dagstuhl Reports veröffentlicht.

Über die Dagstuhl-Seminare
Schloss Dagstuhl, Sitz des Leibniz-Zentrums für Informatik, bietet eine einzigartige Umgebung, die den wissenschaftlichen Austausch fördern und erleichtern soll. Der Begutachtungsprozess für die Seminarvorschläge ist äußerst wettbewerbsorientiert, um die beste wissenschaftliche Qualität für die Teilnehmer*innen dieser Veranstaltungen zu gewährleisten. Das Dagstuhl-Seminar mit dem Titel „Towards a Multidisciplinary Vision for Culturally Inclusive Generative AI“, das von Asia Biega (MPI-SP), Georgina Born (University College London), Fernando Diaz (Carnegie Mellon University), Mary L. Gray (Microsoft New England R&D Center) und Rida Qadri (Google) organisiert wurde, fand Anfang dieses Jahres statt.